Eine Dichtheitsprüfung dient der Feststellung der Dichtheit von Abwasserleitungen. Das Leitungssystem muss dicht sein, um eine Verunreinigung von Erdreich und Grundwasser durch austretendes Schmutzwasser zu verhindern und unsere Umwelt zu schützen.

Warum wird geprüft?

Abwasserleitungen müssen dicht sein, ansonsten droht das austretende Schmutzwasser den Boden mitsamt dem Grundwasser und schlimmstenfalls auch unser Trinkwasser zu verunreinigen. Bei einer Gesamtlänge von ca. 1,4 Mio. km der privaten Anschlusskanäle und Grundleitungen und einem geschätzten Schaden von etwa 40 % bedeutet das eine große Bedrohung für die Umwelt und schließlich auch für uns. Zusätzlich kann das Grundwasser, das in defekte Rohrsysteme eindringt, die Abwasseranlagen negativ beeinträchtigen und zur hydraulischen Überlastung von Kanalnetzen führen.

Gesetzeslage

Der Grundstückseigentümer wird deshalb in § 60 des Wasserhaushaltsgesetzes verpflichtet seine Anlagen betriebssicher zu errichten, zu betreiben und zu unterhalten. So schreibt die Din 1986-30 “Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke” vor, die Abwassersysteme regelmäßig auf Dichtheit zu überprüfen.

Ablauf der optischen Dichtigkeitsprüfung

Reinigung

Vor der eigentlichen Prüfung werden die Grund- und Anschlussleitungen mithilfe von Hochdruck-Spüldüsen, die über einen Schacht oder über eine Revisionsklappe in die Leitung eingeführt werden, gründlich gereinigt.

Optische Inspektion

In die zu inspizierende Leitung wird eine ferngesteuerte, abbiegefähige Schiebekamera eingelassen. Der Inspekteur verfolgt den Lauf der Kamera durch das Abwassersystem über einen Monitor und kann so eventuell vorhandene Schäden vor Ort feststellen. Die hochauflösenden Videoaufnahmen der Kamera werden auf CD oder DVD aufgezeichnet. Schächte werden durch Inaugenscheinnahme auf Schäden geprüft, fotografiert und die Ergebnisse in einem Untersuchungsprotokoll festgehalten. 

Anschließend erhalten Sie ein schriftliches Dichtheitszertifikat.